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Der kleine Esstisch Ratgeber

Tipps & Tricks rund um den Kauf eines Esstisches

 

– Einleitung
– Zur Geschichte des Esstisches
– Die Psychologie des Esstisches
– Geeignete Tischplatte und Tischbeinhöhe
– Die richtige Esstischgröße
– Tische im Licht von Einrichtungsstilen
– Wenn der Tisch zum anderen Interieur passen soll
– Materialien eines Esstisches
– Tische zum ausziehen oder aufklappen
– Esstisch in Relation zum aufstellen
– Esstisch richtig aufstellen ohne wackeln
– Wie pflege ich meinen Esstisch?
– Schlusswort

Analog zu ‚Wie man sich bettet, so liegt man‘: „Wie man sich setzt, so isst man“ – dein kleiner Ratgeber zu Esstischen

Der Esstisch ist ein Möbelstück, an welchem du häufiger sitzen wirst als du es dir vorstellen kannst. Für viele Menschen ist er weniger ein Esstisch, sondern ein Universaltisch, weil an ihm so viel mehr stattfindet als nur die Essenseinnahme. Das gilt in kleineren, kompakteren Wohnungen und Haushalten nur um so mehr. Am Esstisch wird geschrieben, debattiert, gelesen, gespielt, dort werden Hausaufgaben unter dem strengen Blick des Erziehungsberechtigten gemacht. Ja, es gibt auch Leute, die machen Liebe auf dem Esstisch. Kann man sich ein universelleres Möbelstück denken? Oder ein praktischeres? Du wirst dir wünschen, dass dein Tisch darum den besten Kompromiss aus Robustheit und Attraktivität eingeht.

Einige Rückblicke zur Kulturgeschichte des Esstisches

Unter allen Tischen dürfte der Esstisch die älteste Tradition überhaupt haben. Nachttische, Wohnzimmertische und besonders Couchtische sind längst nicht so lange im Gebrauch der Populärkultur. Der niedrige Couchtisch dürfte erst im 19. oder spätestens im 20. Jahrhundert hinzugekommen sein, was auch mit der Verbreitung ehemals aristokratischer oder großbürgerlicher Möbel (Sofas) unter der breiten Bevölkerung zu tun hat. Weit zurück in der Geschichte muss es dagegen Tische gegeben haben, sobald Stühle gebräuchlich waren. Eins ist nicht ohne das andere denkbar. Um die Nahrungszubereitung und das Essen selbst fern vom Boden, dem Schmutz und auch Tieren zu halten, muss sich früh als Bedürfnis der Zivilisation nach erhöhten Essensplattformen entwickelt und zur ‚Niveauerhöhung‘ zu Tisch und passenden Stühlen geführt haben. Überhaupt ist die menschliche Anatomie darauf abgestellt, besser in sitzender Positur zu arbeiten, als auf dem Boden zu kauern. In seiner Grundform ist ein Tisch leicht aus Brettern hergestellt. Wird er an der Wand angebracht, spart er sogar mindestens zwei Beine. In einfachen, bäuerlichen Haushalten dürfte der Esstisch über Jahrhunderte der einzige Tisch des Hauses gewesen sein, wo wirklich alles erledigt wurde, was im Haus anstand und wo eine Arbeitsplatte unter den Händen für vieles zweckdienlich war. Von dort bekam der Esstisch seinen Fokus auf eine möglichst stabile Bauweise, weit entfernt davon, ein Ziermöbel zu werden wie solche in der „guten Stube“ a.k.a. Wohnzimmer. Der Kastentisch wird auf nicht älter als die späte Gothik datiert, der Rundtisch mit einer Mittelsäule kam aus der italienischen Renaissance hinzu – das nur am Rande, denn der Rundtisch gehört nicht zu den Esstischen im engeren Verständnis (Küchentisch), eher als vornehmerer Tisch in ein Esszimmer als repräsentatives Diniermöbel.

 

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Massivholz Esstisch – Industrial Chic Look | Bild von SIT-Möbel

Die Psychologie des Esstisches

Der Tisch, an dem sich eine häusliche Gemeinschaft zum Essen niedersetzt, hat eine große, einigende soziale Wirkung, die im Alltag oft vergessen wird. An Tischen werden Bekanntschaften geschlossen und Freundschaften begründet, während die Nahrung geteilt wird oder beim Tischgespräch Gemeinsamkeiten gefunden und besprochen werden. Dramatisch gesteigert wird das bei Familienfesten und Versammlungen aller Art, wo kaum einmal auf das einigende Element kulinarischer Angebote zu Tisch verzichtet wird. Denn Essen stimmt versöhnlich und sorgt für Wohlgefühle; besonders, wenn der Koch etwas taugt. Mit opulentem Schmuck auf dem Esstisch wird dann das Festive und die Bedeutung der Veranstaltung hervorgehoben. Es werden Kerzenleuchter aufgestellt und angezündet, der milden Stimmung wegen, obwohl seit Jahrzehnten Strom und Glühbirnen im Haus sind. Gastfreundschaft wird über die Einladung zum gemeinsamen Essen an der Tafel definiert und gepflegt – wer hier sitzen darf, wird angenommen und gehört (temporär) zur Hausgemeinschaft. Das Soziale wird am Küchen- oder Esszimmertisch weiter gepflegt in Krisengesprächen, Trostspendungen und Lebensberatungen aller Art. Mit dem schützenden Tisch vor sich und einem Ding, mit dem sich die Finger beschäftigen können, fällt all dies leichter als auf einer Couch und dem abgerückten, niedrigen Couchtisch vor sich, an dem du dir zum Überfluss noch die Schienbeine anstößt. Der Esstisch kann sogar als kultischer, sakraler Gegenstand dienen; dann nämlich, wenn in religiösen Familien vor dem Essen ein Gebet gesprochen wird. Unser Tisch in der Küche ist der Ort, wo man sich gehen lassen und einfach eine Bierdose aus dem Kühlschrank aufmachen kann, während in der Luft immer irgendwelche Dufterinnerungen vom letzten Kochen hängen.

 

„Für ein gutes Tischgespräch kommt es nicht so sehr darauf an, was sich auf dem
Tisch, sondern was sich auf den Stühlen befindet.“

Walter Matthau

Wie die Tischplatte gestaltet sein kann und wie wichtig die Tischbeinhöhe ist

Welche Form des Esstisches darf es sein? Hier dürften praktische Gründe im Vordergrund stehen – sein Stellplatz vor allem. Es macht keinen Sinn, einen quadratischen Tisch zu wählen, wenn der verfügbare Platz eher länglich und quaderförmig gestaltet ist. Die Tischplatte kann viele geometrischen Formen annehmen, von Vollkreis über Halbkreis bis zu einer quadratischen, quaderförmigen oder vieleckigen Platte (Sechseck, Achteck). Neben der Plattenform wird die Bauhöhe der Tischbeine von Interesse sein. In unserem Kulturraum pflegt ein Esstisch 72 bis 80 Zentimeter hoch zu sein, passend zu Stühlen, die mit dieser Höhe korrespondieren. In letzter Zeit sind Esstische hinzugekommen, die als Verlängerungen von Küchenmöbeln dienen, die wiederum Bars und Schnellrestaurants nachempfunden sind mit deren hohen Tresen. Hier sind keine normalen Stühle zu finden, sondern Barhocker, welche sehr hoch sind und auch danach verlangen, dass der Esstisch hochbeinig sein muss, damit man noch die Schenkel darunterklemmen kann. An solchen Diner-Style Tresen und Tischen kann man auch stehend einen Snack oder Kaffee zu sich nehmen, wenn man nicht auf den Hochstühlen Platz nimmt. Für längeres Sitzen ist das freilich unkomfortabel. Gearbeitet werden kann an solchen Tischen schlecht oder nur im Stehen. Ein vielseitiger Tisch für möglichst viele Aktivitäten verlangt nach einer Bauhöhe, an die man sich in gewohnter Höhe setzen kann, sodass die Oberschenkel annähernd waagerecht bleiben und die Füsse vollen Bodenkontakt halten. Tische mit kürzeren Beinen machen nur Sinn, wo im Liegen oder auf dem Boden(kissen) sitzend gegessen wird – wie es in Japan der Fall ist. Einen Bistrotisch würden wir kaum zu den Esstischen zählen, auch wenn standfeste Leute daran ihren ‚Coffee-to-go‘ im Stehen einnehmen mögen.

 

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Massivholz Esstisch – Industrial Look | Bild von SIT-Möbel

Die Größe zählt

Wie groß darf dein Esstisch sein? Die Frage wird von deinen Platzverhältnissen in Küche oder Esszimmer abhängen, von der Größe deiner Familie und welche Zwecke du sonst mit deinem Esstisch abzudecken vorhast. Die Größe der Familie verlangt nach so vielen Sitzplätzen am Tisch, wie sie Mitglieder hat. Hast du öfters Besuch, der es gewohnt ist, von dir bewirtet zu werden, sind zusätzliche Plätze am Tisch nicht verkehrt. Wie schon bei der Betrachtung der geometrischen Form deutlich wurde, steht die Baugröße deines Esstisch in Relation zum Raum, in welchem er aufgestellt wird. Die Benutzer des Tisches müssen ihre Stühle zurückschieben können und einen Weg finden, sich dazwischen vom Tisch weg bewegen zu können und hinter den Stühlen Bewegungsfreiheit zu finden. Optimalerweise auch aneinander vorbeikönnen, wenn zwei oder mehr Personen sich gleichzeitig vom Tisch erheben, hinsetzen oder hinter den Stühlen begegnen. Bei Stoßzeiten, wenn zum Essen gerufen wird und alle gleichzeitig zum Tisch kommen, um sich daran zu setzen, kommt das leicht vor. Wäre der Tisch so groß, dass für die Stühle kein Spielraum zum Verrücken mehr vorhanden ist, gäbe es ein ärgerliches Gedränge und Geschubse. Größere Mahlzeiten, besonders festliche mit Dekor und mehreren Gläsern und Besteckteilen auf jedem Platz, sowie Gesellschaftsspiele am Esszimmertisch sind auf diesem sehr platzintensiv. Erledigst du deinen Papierkram an ihm, wirst du auch über mehr Ablagefläche zum Ordnen von Papieren froh sein. Wenn du eine Küche oder ein separates Esszimmer hast, könntest du dir auch überlegen, mehr als einen Tisch aufzustellen. Etwa ein kleiner Frühstückstisch in der Küche und im Esszimmer die ehrwürdige Tafel fürs abendliche Dinieren mit der elitär gestimmten Gattin oder dem Chef. Dann ist es auch weniger dramatisch, wenn du mal das Geschirr stehen lassen musst, weil du es eilig hast wegzukommen.

Tische im Licht von Einrichtungsstilen

Die angesprochenen Bauformen der Tischplatte können bereits einen Stil vorgeben. Über die Frage hinaus, ob es ein Rundtisch oder ein eckiger Tisch ist, ist noch die Zuordnung zu einem Einrichtungsstil interessant für uns. Der Stil macht sich fest an der Gestaltung von Tischrand und besonders der Tischbeine. In nordischen Ländern waren gedrechselte Säulen als Tischbeine populär und kamen aus England über Holland nach Norddeutschland, während die kantig profilierte Form in Süddeutschland aus dem mediterranen Raum beeinflusst wurde. Der Esstisch-Typ des Wangentisches aus dem 15. Jahrhundert ist ein Tafeltisch aus derselben Region, mit zwei senkrechten Standplatten gegen Ende der Schmalseiten und einer Verbindungsstrebe zwischen ihnen. Diese Wangen können auch geschweift sein und als Füsse oder Tatzen auslaufen. Eine Sonderform des Esstisches kann im Bistrotisch oder im Beistelltisch gesehen werden, doch wirst du für diese Leihgabe der Gastronomie nur als spartanischer Single Verwendung haben, oder wenn alle strikt getrennt voneinander an ‚Katzentischen‘ sitzen möchten. Ansonsten ist die Betonung der Zugehörigkeit, gerade als Familie, an einem gemeinsamen Esstisch nicht zu unterschätzen und sollte auch als Treffpunkt der Familie in Funktion gehalten werden, zumindest zum Essen. Ein Rundtisch oder ovaler Esstisch mit Mittelsäule beansprucht am meisten Platz und kann schlecht an eine Wand oder eine Küchenarbeitsplatte angelehnt werden, er ist auch nicht ganz kippsicher bei einseitiger Belastung, gegenüber einem Tisch mit drei bis vier Beinen. Dafür bietet er ein ‚demokratisches‘ Gefühl für die daran sitzende Gemeinschaft, da es keine privilegierte Kopfseite oder dergleichen gibt.

 

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Massivholz Esstisch – Industrial Look | Bild von SIT-Möbel

Wenn der Tisch zum anderen Interieur passen soll

Die Stilfrage ist damit noch nicht erschöpfend behandelt. Du wirst ein Auge auf die Umgebung des Tisches haben und ergründen, wie er damit harmoniert. Ein ödes Pressspan-Modell würde zum Beispiel ganz miserabel zum Shabby Chic Stil passen, ein wesentlich älterer (oder älter aussehender) Vollholztisch mit gedrechselten Beinen aber um so besser! Der Landhaus Look setzt dagegen voll auf Natürlichkeit, hier ist für den Esstisch ein einfaches wie unkompliziertes Äußeres in Holz – vorzugsweise helle Holzsorten wie Buche oder Fichte – wünschenswert. Der Landhausstil kann zeitlos sein, oder betont traditionell. Die meisten Kontraste wird ein Esstisch erlauben, der sich in einem Industrial Interieur breit- oder schlankmachen möchte. Hier kannst du am ehesten mit anderen Materialien als Holz experimentieren, denn bekanntlich steht Industrial der Verwendung von Eisen und Stahl sehr aufgeschlossen gegenüber. Das Ganze darf auch etwas verrucht und abgenutzt aussehen, wie du es auch beim Shabby Chic erwarten würdest, dort aber verspielter und heller. Wie auch immer, Stühle und Tisch sollten ein einheitliches Bild abgeben und homogen wirken. Wenn du dagegen auf wildes Zusammenspiel stehst, ist der Shabby Chic am geeignetsten für deine Esszimmereinrichtung oder Küche, da hier das ‚Zusammengewürfeltsein‘ konzeptionell verinnerlicht und zum Stil herhoben wurde.

 

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Esstisch im Shabby Chic Look

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Esstisch im Kolonialmöbel-Stil

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Esstisch im Landhaus Look

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Esstisch im Industrial Chic Look

Die Materialien eines Esstisches

Der Stoff, aus dem die Träume sind, magst du in deinem Schlafzimmer haben. Möbel in Esszimmer oder Küche haben da andere Erwartungen zu erfüllen. Ein Esstisch ist ein Multifunktionstisch, nicht nur zum Essen gut, und wird daher am besten so stabil und robust wie möglich gewählt, wenn er lange halten soll. Massivholz ist in dieser Kategorie als Tischmaterial ungeschlagen, während es durch Maserung am besten aussieht. Wenn eine Holzplatte auf dem Esstisch mal Schaden nehmen sollte, ist das auch gut zu reparieren. Anders bei einem Glastisch: wenn der einmal geborsten sein sollte, hilft nur der Austausch der ganzen Platte – man wird sie nicht befriedigend kleben können. Materialmixe sind unterdessen möglich, besonders beim Industrial Style, der ja gern metallene Elemente ins Spiel bringt, bei einem Esstisch jedoch eher am Untergestell zu finden sein wird. Auch hier wird die Tischplatte allermeistens aus Holz sein, da es doch eher wenige Leute gibt, die gern von einer Metallplatte essen. Holz klingt auch besser, wenn du mit Geschirr und Besteck darauf herumklapperst. Und solltest du später hässliche Flecken darauf haben, weil du Tintenfässer auf dem Esstisch umgeworfen hast, kannst du immer noch überlegen, den Fleck wegzuschleifen oder einfach eine Tischdecke darüberbreiten. Zur Not mag dann ein Tischler weiterhelfen. Zum Holzlexikon

 

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Esstisch im Landhaus, Barock-Look | Bild von miaVILLA

Tische zum Ausziehen oder Aufklappen

Eine wunderbare Idee ist die Anpassung eines Esstisches an die aktuellen Platzbedürfnisse auf seiner Tischplatte. So reduzierst du deinen Esstisch auf eine Minimalgröße, wenn du nicht viel Aufstellfläche auf ihm brauchst, etwa beim Essen ohne Gesellschaft. Brauchst du mehr Platz, erweiterst du die Tischfläche. Das kann je nach Modell durch Ausziehen von Steckteilen geschehen, die unter der Hauptplatte eingeschoben liegen, oder durch Aufklappen von Teilen. Auch solche Tische oder Teile davon, die an eine Wandhalterung weggeklappt werden können, wären hier anzusiedeln. Der ausziehbare Esstisch ist ein Verwandlungskünstler. Es könnte hier jedoch zu Gewackel in der Peripherie bei ausgezogenen Seitenflügeln kommen. Führungen und Haltestege müssen vom Hersteller sehr genau gesägt und verleimt werden, um Passgenauigkeit und eben kein Gewackel bei Toleranzen in den Maßen zu erzeugen. Bei der Aufstellung eines solchen Tisches nimmst du bereits vorweg, wieviel Platz er brauchen wird, wenn er ausgezogen ist. Daraus ergeben sich verlängert freizuhaltende Bereiche an seinen Schmalseiten, über die ausziehbare Tischflächen meist zu expandieren pflegen. Stellst du sie zu nahe an ein anderes Möbelstück oder die Wand, nimmst du den vergrößerbaren Tischen den Vorteil, weswegen du sie angeschafft hattest oder einen höheren Anschaffungspreis für ihre Zusatzfunktionalität bezahltest.

Wie du den Esstisch in Relation zum Zimmer aufstellst

Tische, die nicht irgendwo angeschraubt, sondern lose aufgestellt sind, können auch mal umgestellt werden und mit anderen aneinandergereiht eine größere Festtafel bilden, wenn ausziehbare Teilstücke nicht mehr genügen, um ein Plus an Personen zu bewirten. Doch das sind Ausnahmesituationen. Interessanter ist die Frage, wie dein Esstisch sich zu den Lichtverhältnissen, der Raumhöhe und den Farben stellt, die seine und deine Behausung ausmachen. Verbreitet sind Lampenanordnungen über dem Tisch – man möchte ja das Haar in der Suppe rechtzeitig finden und nicht im Dunkeln sitzen, wenn das Auge mitessen soll. Wenn die Lampe tief hängt und die Tischplatte stark spiegelt, was vor allem bei Glasplatten, Metallen oder bei hochglänzenden Lackierungen der Fall sein dürfte, könnten die Tischgenossen durch die Reflektion der Lampe geblendet werden. Für den Aufstellungsort des Tisches versuchst du einen Kompromiss zu finden aus Nähe zur Küche (Laufwege) und Manövrierraum zum und um den Tisch herum. Außer, wenn du einen sehr beengten Raum auszustatten hast, sollten Situationen vermieden werden, wo Schlangen entstehen und Leute warten müssen, bis die Person davor ihren Platz eingenommen hat. Das könnte passieren, wenn eine Seite des Tisches nur über eine Zugangssackgasse (nur von einer Seite zugänglich und an der Wand entlang) aufgesucht werden kann. Wollen wir hoffen, dass der Holzton eines Massivholz-Esszimmertisches in etwa harmoniert mit denen anderer gegenwärtiger Möbel; der alten Anrichte, dem Küchenbuffet oder der Einbauküchen-Arbeitsplatte, an die manchmal der Tisch angebaut oder angelehnt wird.

 

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Esstisch Used-Look| Bild von SIT-Möbel

Richtiges Aufstellen ohne Tischwackeln

Beim Aufstellen des Tisches wirst du neben dem korrekten Zusammenbau, falls es sich um einen Bausatz handelt, die wackelfreie Positionierung wünschen. Als Hilfsmittel dabei kannst du eine Wasserwaage benutzen und auf die Tischplatte mit der Libelle nach oben legen – je länger die Waage, desto präziser die Ausrichtung auf die Horizontale. Du legst sie abwechselnd auf die Linie, die unter dem Tisch die Beine einer Seite miteinander verbinden würde – einmal auf der Längsseite, einmal auf der Schmalseite. Besonders bequem geht das mit Verstellrädern am Ende der Tischbeine, falls vorhanden. Hat dein neuer Esstisch keine solchen Einstellungsmöglichkeit, hilft immer noch Opa’s Methode mit den Bierdeckelstücken unter dem Bein. Solche Pappstücke schneidest du auf die Maße zusammen, die sie unter dem Tischbein verbergen lassen werden. Dauerhafter wären wohl dünne Holzplättchen für diesen Zweck, in der Art von Eisstielen oder Mundspateln vom Zahnarzt. Diese ließen sich auch noch von einer kräftigen Gartenschere zuschneiden. Pappe oder Holz: du schiebst davon so viele unter das Tischbein, das Luft unter sich hat, bis der Tisch wackelfrei steht und die Libelle der Waage in beiden Positionen zwischend den Markierungen ihres Auges steht. Dann steht dein Tisch perfekt gerade. Wenn jetzt Flüssigkeiten darauf ausgeschüttet werden, laufen sie nicht an den Rand, um auf den hellen Teppich hinunterzutropfen, sondern können rechtzeitig aufgewischt werden.

Wie pflege ich meinen Esstisch?

Es wird nicht einfach sein, einen Gebrauchstisch immer frisch und neuwertig zu halten, wenn er im Alltag derart hart rangenommen wird wie ein Esstisch. Die Pflegehinweise, die dazu gegeben werden können, richten sich nach dem Tischmaterial und wie es aufbereitet wurde vor seiner Auslieferung. Ein Glastisch ist mit Fensterreiniger glücklich. Bei Massivholz gibt es unterschiedliche Oberflächenversiegelungen, von Ölung über Wachs und Lackierung bis Lasur. Welches Pflegemittel du anwendest, richtet sich nach der vorgefundenen Situation auf deinem Esstisch. Am einfachsten zu pflegen sind lackierte Oberflächen, wo normale Haushaltsreiniger für hartnäckige Flecken verwendet werden können, während zum Drüberwischen ein einfaches feuchtes Tuch ausreicht. Scheuermittel sollten vermieden werden, da mit den enthaltenen Reibungspartikeln eine Lackfläche zerkratzt würde. Pflegemittel, die stark mit dem Oberflächenfinish interagieren, wie bei der Lasur, werden in Holztönen angeboten. Würdest du hier einen anderen Farbton wählen, müsste es zu Farbveränderungen kommen. Bekommst du dagegen einen Massivholztisch in die Hände, der naturbelassen ist, hast du die freie Wahl, mit welcher Methode du ihn versiegeln und fortan pflegen willst – wenn überhaupt. Freunde des Shabby Chic würden übermäßige Pflege als Stilbruch zum Shabby-Sein womöglich ablehnen und jeden neuen Fleck auf dem ‚alten‘ Stück als neue Patina begrüßen. Im Alltagsgebrauch vermeidest du, egal welche Oberflächenbehandlung dein Tisch aufweist, heiße Kochtöpfe auf den Tisch zu stellen, da sich sonst bleibende Spuren durch die Resthitze abzeichnen könnten. Denke immer an eine Unterlage; ein Holztäfelchen, ein Teller oder ein Gestell. Wenn die Unterlage den Abdruck bekommt, ist das viel leichter zu verschmerzen als ein geprägter Tisch.

Schlusswort

Wähle deinen Wunsch-Esstisch mit Bedacht und mit Hingebung. Es ist ein Möbelstück, das du viel häufiger und intensiver nutzen wirst als viele andere Möbel, vergleichbar mit deinem Bett sicherlich täglich und sogar mehrmals am Tag – zum Frühstück, zum Mittagessen und zum Abendessen. Um nur die Kernkompetenz „Essen auftischen“ aufzurufen. Hier solltest du nicht sparen, das Auge sollte auch nicht zu kurz kommen. Was, wenn dein Esstisch dir nach Monaten täglicher Begegnung immer noch gefällt und dir die Tageslaune verbessert? Dann weißt du, du hast die richtige Wahl getroffen. Und mit richtiger Wahl ist Qualität gemeint und Langlebigkeit mit positiver Ausstrahlung, kein Billigmöbel vom Discounter.

 

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