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Nachhaltige Möbel: Schön Wohnen und dabei trotzdem die Umwelt schonen

Der gerechte ökologische Fußabdruck pro Person liegt bei 1,7 Hektar pro Person, so der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Doch die derzeitigen Zahlen sind nicht beruhigend: Liegt doch im Gegensatz dazu der derzeitige Fußabdruck eines jeden bei 5 Hektar, womit die Menschheit 2,6 Erden bräuchte, wenn sie weitermacht wie bisher. Nachhaltige Möbel schonen die Umwelt.

77% der Deutschen ist es wichtig, etwas zum Klimaschutz beizutragen

Ein Artikel von Moebel24.

 

Nachhaltigkeit ist das Stichwort und seit Jahren schon kein Trend mehr ist, sondern eine Bewegung für die Welt von Morgen: 77 % der Deutschen ist es wichtig, einen individuellen Beitrag zum Klimaschutz beizutragen und jeder vierte Deutsche interessiert sich immerhin dafür.

Immerhin wird hier schon einiges dafür getan: Seit 250 Jahren wird in Deutschland nachhaltige Forstwirtschaft betrieben – es darf also nicht mehr Holzmasse entnommen werden als nachwächst, womit zumindest vor Kahlschlag und schädlichen Eingriffen in die Natur gewahrt wird-, es wird reichlich in nachhaltige Energien investiert und nach neuen Möglichkeiten der Energiegewinnung geforscht.

Auch die Möbelindustrie hat sich dieser Bewegung inzwischen angeschlossen: Hier setzt sich der Begriff der Nachhaltigkeit aus ökologischen, sozialen und ökonomischen Aspekten zusammen. Darunter ist die Verwendung heimischer Hölzer, der schonende Umgang mit Ressourcen und faire Arbeitsbedingungen (Verbot von Kinderarbeit, Versicherungen und Arbeitssicherheit) für die Beschäftigten zu verstehen.

Bisher gibt es zwar noch immer keine rechtverbindliche Grundlage für die Produktion nachhaltiger Möbel, dennoch haben sich inzwischen auch große Möbelanbieter wie IKEA Nachhaltigkeit zum Ziel gemacht und verfolgen dieses streng. IKEA selbst setzt inzwischen fast ausschließlich auf FSC-

zertifiziertes Holz und will bis 2020 nur noch mit diesem arbeiten. Holzabfälle werden vermieden und andere, übriggebliebene Materialien werden wiederverwendet. Weiterhin achtet das Unternehmen auf kurze Transportwege und kontrollierte, faire Arbeitsbedingungen bei ihren Anlieferern, die sie in ihren eigenen IKEA IWAY Grundsätzen festgehalten haben. Damit ist das Unternehmen nur eines von vielen großen Möbelketten, die einen Unterschied machen werden.

Für viele ist dennoch unklar, worauf zu achten ist, wenn man nachhaltig hergestellte Möbel erstehen möchte. Moebel24 hat die Top Punkte, die Sie dabei beachten sollten.

1. Natürliche Rohstoffe verwenden

Holz verwenden: Holz ist das Material, wenn man nachhaltige Möbel wählen möchte. Es ist umweltschonend, langlebig und zudem aus Cellulose, womit es ebenfalls recyclebar ist. Bei Textilien auf Leinen oder Baumwolle zurückgreifen, die ebenfalls zu natürlichen Fasern gehören. Auch umweltfreundlich sind cellulosische Kunstfasern wie Modal, Viskose oder Cupro

X Kunststoff oder schadstoffbelastete Möbel vermeiden, die weder recyclebar, noch qualitativ mit natürlichen Rohstoffen mithalten können

2. Materialherkunft überprüfen

In Deutschland hergestellte Möbel kaufen spart Unmengen an Ressourcen wie CO2, die beim Transport an die Luft abgegeben werden. Ebenso sollten Materialien aus der Heimat gewählt werden, beispielsweise Kiefer, Ahorn oder Eiche. Zudem garantiert lokale Herstellung Einhaltung von Sozial- sowie Umweltstandards

X Durch das Abholzen von Tropenhölzern, wird der Regenwald massiv geschädigt. Generell sollten zu weite Strecken vermieden werden, da diese zu hohem Ressourcenverbrauch und Verschmutzung von Luft und Meer von Verschmutzung führen

3. Verarbeitung checken

Metallfrei und langlebig verarbeitete Möbel machen lange Freude. Hier sollte auf emissionsfreie Farbe und Lacke geachtet werden, sowie auf die Verarbeitung mit natürlichen Lasuren, Wachsen und Ölen. Diese geben keine Schadstoffe an die Luft ab, erzeugen somit keine allergischen Reaktionen und sind danach leicht zu entsorgen, beziehungsweise kompostierbar

X Lacke und Farben sind zum Teil immer noch mit Lösemitteln und Weichmachern versetzt, die Schadstoffe ausstoßen und sich nicht gefahrlos entsorgen lassen. Klebeflächen sollten vermieden werden

4. Ständiges Neukaufen & schlecht verarbeitete Möbel vermeiden

 Reparieren statt wegschmeißen! Qualitativ hochwertige Möbel lassen sich unter Umständen besser reparieren und länger nutzen

X Schlecht verarbeitete Möbel haben keine lange Lebenszeit und leiden unter qualitativen Mängeln

5. Nachhaltigkeitszertifikate prüfen

Möbel, die mit dem FSC-Gütesiegel und dem PEFC-Zertifikat ausgezeichnet sind, stammen aus umwelt- und sozialverträglicher Waldbewirtschaftung. Der Blaue Engel zeigt, ob das Mobiliar ohne Schadstoffe hergestellt wurde.
Neben diesen existiert noch das ÖkoControl-Siegel, das nach strengen Kriterien von einem Zusammenschluss ökologisch engagierter Möbelhändler vergeben wird. Es zeichnet Möbel, Matratzen und Bettwaren aus nachwachsenden Rohstoffen aus, sofern diese schadstofffrei sind

X Mobiliar, das unter menschenunwürdigen Umständen hergestellt worden ist, sollte vermieden werden. Hier lohnt sich immer ein Blick auf das „made in“ zu werfen, da in manchen Ländern nicht nur umweltschädlich, sondern auch unter schlechtesten Bedingungen für die Angestellten produziert wird

6. Selektive Shopwahl

Bei der Wahl des Shops und der Möbelkette sollte das kritische Auge geschult werden. Immer mehr Onlineshops, die sich auf verantwortungsvolle Herstellung, natürliche Materialien und generell auf nachhaltiges Mobiliar fokussiert haben, öffnen ihre Pforten für Kunden und sind eine Möglichkeit 100% umweltfreundlich Möbel zu kaufen. Auch immer mehr große Möbelketten folgen der Nachhaltigkeitsbewegung und sind hier auch eine Möglichkeit

Auch eine Möglichkeit: Recyclingmöbel! Bei diesen findet ein „Upcycling“ statt, wobei altes, das sonst weggeworfen worden wäre (beispielsweise Plastikflaschen, Altglas, PVC, uvm.), wiederverwendet und zu etwas Neuem gemacht wird. So wird nicht nur Müll vermieden, sondern es entstehen auch wunderschöne, unikate Möbel, die in jedem Fall ein Hingucker sind!

X Leider gibt es immer noch Möbelketten und Shops, die all die genannten Punkte nicht beachten und ihre Arbeiter weiterhin ausnutzen, weite Transportwege in Kauf nehmen und auch sonst wenig Bereitschaft zeigen. Diese beim Kauf außen vorzulassen ist eine einfache Möglichkeit auch diese zu einer Veränderung ihres Denkens zu ermuntern

Um das Shoppen noch etwas zu vereinfachen, haben wir exklusiv eine Übersicht der Top und Flop Materialien erstellt:

Top-Materialien:

1. Kiefer, Ahorn, Eiche
2. Baumwolle
3. Modal
4. Viskose
5. Leinen

Flop-Materialien:

1. Tropenhölzer 2. Polyester
3. Elasthan
4. Nylon
5. Polyamid

 

Foto: Bloomingville